Änderung der französischen Rechtsvorschriften: IGH-/ERP-klassifizierte Gebäude

Brandschutzanforderungen für Gebäude der Klassifizierung IGH / ERP (Frankreich))

Ab dem 17. Mai 2025 treten in Frankreich neue Rechtsvorschriften für Hochhäuser (IGH) und öffentliche Gebäude (ERP) in Kraft, darunter auch strengere Vorschriften für Elektrokabel. Die Klassifizierungen C1 und C2 wurden ersetzt und verweisen nun auf eine präzisere Klassifizierung der Bauprodukteverordnung. Die Änderungen dienen der Verbesserung des Brandschutzes in diesen Gebäuden mit vielen Nutzern. Dieses Dekret wurde im Mai 2024 erlassen und aktualisiert frühere Rechtsvorschriften aus dem Jahr 2011, sodass für die Planung der Änderungen eine Frist von 12 Monaten eingeräumt wird.

Welche Klassifizierungen gibt es?

B2ca s1a,d1,a1 ersetzt die alte Klassifizierung C1

Cca s2,d2,a2 ersetzt die alte Klassifizierung C2

Was bedeutet das in der Praxis? Ein Wechsel zu raucharmen Kabeln.

Die genaueren Klassifizierungen geben Aufschluss über das Brandverhalten eines Kabels. Die verbesserte Brandschutzleistung begrenzt die Ausbreitung von Flammen, reduziert die Rauchentwicklung und eliminiert in der höchsten Klassifizierung giftige Gase. Dadurch wird die Evakuierung erleichtert und die Notfallmaßnahmen werden vereinfacht.

Da ein Großteil der elektrischen Leitungen in Frankreich noch mit PVC ummantelt ist, ist die Umstellung auf B2ca s1a, d1,a1 ein klarer Schritt hin zu raucharmen und halogenfreien Kabeln. Die Unterklasse S1a schreibt eine Lichtdurchlässigkeit von mindestens 80 % durch den Rauch vor (was nur die leistungsstärksten LSZH-Materialien erreichen können).

Was wird als ERP klassifiziert?

ERP – Öffentliche Gebäude – umfasst alle Gebäude und Räumlichkeiten, zu denen Personen (kostenlos oder anderweitig) Zutritt haben. Dazu gehören Krankenhäuser, Schulen und Universitäten, Hotels, Tiefgaragen, Kinos, Restaurants, Einkaufszentren, Theater und andere kommunale Gebäude.

Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um eine permanente Struktur oder ein temporäres Gebäude handelt (z. B. ein Festzelt). Natürlich gibt es große Unterschiede hinsichtlich Größe, Zweck, Risiko und Nutzung der Gebäude, sodass zusätzliche Klassifizierungen, einschließlich der Anzahl der Mitarbeiter und des Publikums vor Ort, ebenfalls zu berücksichtigen sind. Öffentliche Gebäude in Hochhäusern (IHG) unterliegen zusätzlichen Auflagen, unter anderem hinsichtlich ihres Standorts (sie müssen sich innerhalb eines festgelegten Radius um eine Feuerwache befinden) und benötigen Feuerwehrzufahrten in weniger als 30 m Entfernung.

Was wird als IGH klassifiziert?

IGH - Immeubles Grande Hauteur (Hochhäuser) werden nach Wohn- oder anderer Nutzung unterschieden. Diese Vorschriften gelten für Wohnhochhäuser, deren oberstes Stockwerk sich in einer Höhe von mehr als 50 Metern über dem Boden befindet; für andere Gebäude gelten sie bei einer Höhe von >28 m über dem Boden.

Hinweis:

Dies gilt aber nur für die allgemeine elektrische Verkabelung in den betroffenen Gebäuden. Kabel, die im Brandfall zur Aufrechterhaltung der Stromkreisintegrität dienen (Brandschutzkabel) sind derzeit vom Anwendungsbereich der Bauprodukteverordnung ausgenommen. Diese feuerfesten Kabel sind im Allgemeinen bereits mit LSZH-Materialien ummantelt.

 

 

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